Mittwoch, 10. Februar 2016

Danke, Daniel.

Lange war's ruhig in diesem Blog. Kein Wunder: die mir liebsten Wrestler sind entweder verletzt (Bryan, Cesaro, Rollins) oder in fragwürdigen Plots (Ambrose, Owens). Das Programm der WWE lässt sich seit geraumer Zeit mit vier Worten zusammen fassen: Make Roman look strong.

Aber genug der drögen Nörgelei (alldieweil NXT und insbesondere Lucha Underground die Wrestling-Karre aus dem Dreck ziehen – warum also nicht verstärkt über jene Ligen schreiben, die es wert sind?), der vorzeitige Ruhestand von Daniel Bryan ist ein derart wichtiges Ereignis, dass ich geradezu verpflichtet bin, meine eigene Frührente zu unterbrechen.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Diva's Revolution: Der Name suggeriert Fehlstart

Willkommen im 21. Jahrhundert: Der weibliche Teil der WWE-Wrestler zeigen Match um Match, dass sie gleichberechtigt neben ihren männlichen Kollegen stehen können. Die Matches werden als so wichtig wahrgenommen, dass sie teils das Main Event der Veranstaltung sind – entweder im Auge des Publikums, oder ganz offiziell als letzter Kampf des Abend.

Diva's Revolution nennt sich das, und das Label straft dem oben beschriebenen umgehend Lügen. Was ist hier los, was ist passiert?

Dienstag, 2. Juni 2015

Dusty Finish im 21. Jahrhundert

Das Spontan-PPV Elimination Chamber bot, neben einem fulminanten Sieg via Pop-Up Powerbomb, ein sogenanntes "Dusty Finish".

Hierbei handelt es sich um ein spezielles Championship-Match-Ende, bei dem das Face gegen den titeltragenden Heel triumphiert, aber der Titelwechsel anschließend durch den Schiri rückgängig gemacht wird, meist aufgrund einer nichtigen Formalität.

Benannt ist dieses Wunderwerk der Wrestlingwelt nach Dusty Rhodes, der Annotobak, in Personalunion aus Wrestler und Booker, ausgiebigen Gebrauch dieser Augenwischerei machte.

Früher machte es Sinn: zu Zeiten der Wrestling-Territorien reiste der NWA-Champion von Territorium zu Territorium, um seinen Titel zu verteidigen. Lokale Heroen, die gegen ihn antreten sollten, hatten das Problem, dass sie eben dies bleiben sollten: lokal. Damit nicht immer der zugereiste Champion gewinnt, kam das Dusty Finish gerade recht: der heimische Wrestler gewinnt, aber der Titel bleibt beim Gast.

Die Zeiten der Territorien sind jedoch passé. Der einzige Grund, trotzdem ein Dusty Finish an den Start zu bringen, ist es, die eigenen Fans zu verärgern. Wenn dies das Ziel ist: Glückwunsch.

(Immerhin: der Titel bleibt, wenn auch "unrechtmäßig", beim Gewinner.)

Donnerstag, 26. Februar 2015

WrestleMania 31 Poster


Einige der größten Wrestler unserer Zeit, und Roman Reigns.

...

Nein, nein, ich mach nur Spaß. Da ist ja auch Daniel Bryan, und der sagt ja selber, dass Reigns größer, stärker, toller und schöner als er ist. Somit ist es nur folgerichtig, dass Reigns qua Poster eindeutig die leuchtendste Lichtgestalt dieses Reigens ist.

Reigns und Bryan: Luger und Hart?

Drüben in /r/squaredcircle hat User SFSSouledOut einen Artikel von Dave Meltzer, Herausgeber des Wrestling Observer Newsletters, zum Thema "Top Guy" am Beispiel Reigns und Bryan sowie einem historischen Abriss gepostet.

Hier eine Kostprobe:
We’ll never know what Bryan’s true top potential was, and what the staying power of his popularity would have been. He’s going to have a good career. But he’ll never be the guy who carries the company. Unlike virtually everyone historically of his level of popularity, it won’t be because they tried and it failed. It will be because it was decided that the category predictors were more important than the overall result. And thus, he couldn’t be the guy, even though he was far more popular, could wrestle better and talk better and connected better than guys stronger who fared better on the list of category predictors.
 Alles in allem klingt es wie eine Grabrede auf Bryan als "Top Guy" bei gleichzeitigem Unverständnis für den extremen Push von Reigns. Und damit ist das momentane Problem bezüglich Bryan/Reigns gut zusammen gefasst.

Der Wrestling Observer Newsletter jedenfalls ist auf jeden Fall sein Geld wert (der oben verlinkte Artikel ist eigentlich hinter einer Pay Wall). Meltzers Fachkenntnis und Einblick in die WWE rechtfertigen den Preis. Subscribe!

Mittwoch, 25. Februar 2015

Apathie und Vorherbestimmung

Dass Roman Reigns den Rumble gewinnen würde, war schon ein halbes Jahr vorher klar. Vermutlich hätte er auch bei Survivor Series glänzen sollen, wenn ihm nicht eine Verletzung dazwischen gekommen wäre. Und der Ausgang des Main Events bei Fastlane bot ebenfalls keinerlei Überraschung.

Dass die WWE mit aller Gewalt an ihrem vermeintlichen Goldjungen festhält, verwundert nicht wirklich – so hat die WWE, respektive Vince McMahon, schon immer Geschäft gemacht. Doch es sind andere Zeiten. Dank Network ist die WWE weniger darauf angewiesen, dass Teilzeitguckende ein PPV kaufen, sondern dass das Kern-Publikum am Ball bleibt.

Angeblich haben sich die Subscription-Zahlen nach dem Rumble verbessert. Doch wer kündigt, zählt für den Monat noch mit, und parallel ging das Network im UK an den Start. Dass ein kostenloser Monat Februar folgte, mag das deutlichste Indiz sein, dass die Zahlen nicht gar so rosig sind wie vermeldet. Aber jetzt sind wir im Mania-Monat, und es werden schon genug Leute das Network ordern, um WrestleMania für 'nen Zehner zu bekommen. So rettet sich die WWE von Monat zu Monat. Ob das lange gut geht?

Das Match Reigns vs Bryan hat nur erneut gezeigt, wie unerfahren Reigns ist. Bryan hat Reigns so sehr getragen, dass es unverständlich ist, warum Reigns anschließend außer Atem war.

Mania-Spoiler: Lesnar nimmt Reigns auseinander, doch dann folgen Superman-Punch und Spear, und Lesnar ist (dank angeknackster Rippe) Geschichte. Die 9,99 darf man sich sparen. Alldieweil Lesnar, so gut er auch ist, einen vernünftigen Gegner braucht – sobald Lesnar den Ton angeben muss, wird es bestenfalls durchwachsen.